Grüne Stellungnahme zur SPD Kritik am Lehrkräftebildungsgesetz

28. Oktober 2018

Die Landtagsgrünen sind verwundert über die plumpe Kritik des SPD Landtagsabgeordneten Heiner Dunckel an den Gesetzesänderungen für die Lehrkräftebildung. In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen die Grünen Landagsabgeordneten Lasse Petersdotter und Rasmus Andresen die Kritik zurück.
Der Flensburger Landtagsabgeordnete Rasmus Andresen, der bei den Koalitionsverhandlungen das hochschulpolitische Kapitel mit verhandelt hat kritisiert Dunckels Äußerungen:
„Der Flensburger Hochschulstandort wird durch die Reform weiter gestärkt. Inhaltlich ändert sich beim Lehramt nichts. Flensburger Lehramtsstudierende können weiterhin auch für die Oberstufe ausgebildet werden und danach an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien unterrichten. Durch die Möglichkeit zukünftig Darstellendes Spiel in Flensburg auf Lehramt zu studieren wird die Fächerauswahl sogar steigen.
Der Kollege Dunckel betreibt Panikmache. Seitdem wir Grüne 2012 Regierungspartei wurden, wir unsere Europauniversität in der Vielfalt der Studiengänge und auch finanziell gestärkt. Dunckels Kritik zur Schwächung des Standorts läuft ins Leere.“
Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen Landtagsfraktion Lasse Petersdotter erläutert:
„ Die Schauermärchenstunde von Herrn Dunckel passt vielleicht in die Jahreszeit, aber nicht zur Änderung des Lehrkräftebildungsgesetzes. Die Vermutung, dass jetzt ein Rückbau der gymnasialen Lehrerbildung in Flensburg kommen würde, entspringt allein der Fantasie des SPD-Kollegen.
Auch in Zukunft werden in Flensburg Lehrkräfte für die Sekundarstufe-II an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien ausgebildet. Daran ändert sich gar nichts.
Der so genannte „Weiterbildungsmaster“, der es Studierenden der Naturwissenschaften aus Flensburg ermöglicht, durch eine Weiterbildung an der Kieler Universität die Befähigung zum Unterricht der Sekundarstufe-II zu erlangen, war ein mündlicher Kompromiss von 2014, der es leider in kein Gesetzeswerk geschafft hat und sich in der Praxis als sehr aufwändig erwies, obwohl nur wenige Studierende von dieser Möglichkeit gebrauch machten. Darum haben sich die Präsidien der Europauniversität Flensburg und der Uni Kiel gemeinsam mit dem Ministerium dazu entschieden, diese Möglichkeit auslaufen zu lassen. Dies war keine politische Entscheidung, die wir Grüne bedauern. Es wäre aber sicherlich nicht sachdienlich, diese Kooperation den Hochschulen aufzuzwingen, wenn sie nicht gewollt ist.
Das Lehrkräftebildungsgesetz war in der Koalition ein schwer zu findender Kompromiss, im Wesentlichen bleiben die bisherigen Strukturen erhalten, ebenso wie die Ausbildung. Für die Schüler*innen wird es keine Rolle spielen, ob ihre Lehrkraft in Flensburg oder Kiel studiert hat.“