Lagarde im EU-Parlament: Die Bankenkrise erhöht das Rezessionsrisiko

10. März 2023

Pressemitteilung

Brüssel, 10. März 2023

 

Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, hat heute den Abgeordneten des Wirtschafts- und Währungsausschusses (ECON) im Europäischen Parlament zu aktuellen Geld- und Finanzpolitischen Fragen Rede und Antwort gestanden. Dazu kommentiert Rasmus Andresen, Mitglied im ECON-Ausschuss für die Grünen/EFA-Frkation:

 

“Die Märkte sind in Aufruhr, die aktuelle Bankenkrise hat Europa erreicht, bei uns müssen jetzt die Zeichen auf Alarm stehen.

 

Wir müssen nun alles in unserer Macht stehende tun, damit die aktuelle Krise nicht auf die Banken im Euroraum und der EU überschwappt und negative Effekte auf die Wirtschaftslage bekommt.

 

In den USA beobachten wir bereits, wie sie dafür sorgt, dass Banken weniger und zu teureren Bedingungen Kredite ausgeben. Die durch die Bankenkrise entstehende Unsicherheit verursacht also zusätzlich zur straffen Zinspolitik der Zentralbanken ein steigendes Rezessionsrisiko.

 

Es ist richtig, dass die Zentralbanken sich zur Ausweitung der SWAP-Geschäfte entschlossen haben. Das allein reicht aber nicht aus. Die aktuelle Krise wird zu einer größeren Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe führen. Agressive Zinserhöhungen werden zusätzlich Wachstum abwürgen und uns in die Rezession stürzen.

 

Die EZB sollte ihren Kurs in der Zinspolitik ändern. Die Entscheidung letzte Woche den Leitzins um 50 Basispunkte zu erhöhen war falsch.

Präsidentin Lagarde hat bei der heutigen Anhörung Raum für Interpretation gelassenen und betonte, dass die Entscheidung getroffen wurde, bevor auf die aktuelle Entwicklung im Bankenbereich eingegangen werden konnte. Wir fordern die EZB auf im nächsten Schritt ihre agressive Zinspolitik zu beenden.

 

Eine Rezession hat neben einer geringen Investitionsbereitschaft schmerzhafte Auswirkungen auf das Einkommen und den Arbeitsmarkt. Bankenpleiten und Millionen neue Arbeitslose sind ein zu großer Preis.“