Morgen zeigt sich wer die Klimakrise Ernst nimmt.

22. Oktober 2020

Der Schleswig-Holsteinische EU-Abgeordnete Rasmus Andresen fordert seine schleswig-holsteinischen Kolleg*innen auf gegen die EU Agrarreform und für eine nachhaltige Landwirtschaft zu stimmen.

Am Freitag stimmt das Europäische Parlament nach der Beratung von 2000 Änderungsanträgen final über die Parlamentsposition zur Europäischen Agrarpolitik ab. Der schleswig-holsteinische Grünen Abgeordnete Rasmus Andresen wird dem Vorschlag von Konservativen, Sozialdemokratinnen und Liberalen nicht zustimmen und sich weiterhin für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen. Er fordert seine schleswig-holsteinischen Kolleginnen und insbesondere den CDU-Abgeordneten Niclas Herbst auf, den Vorschlag im Interesse Schleswig-Holsteins ebenfalls abzulehnen:

„Ich bin fassungslos, dass eine Mehrheit im Europaparlament, getragen von CDU, SPD und FDP, eine große Chance für mehr Klimaschutz und Artenvielfalt verstreichen lässt. Weiterhin sollen viele Milliarden Euro als Hektarzahlungen ohne besondere Auflagen an die Landwirt*innen fließen. Nur eine kleine Summe soll nach Ökokriterien vergeben werden und für die Mitgliedstaaten auch nur freiwillig. Das ist nicht mal ein Weiter So, das ist ein Rückschritt.

Wir befinden uns in der entscheidenden Phase, in der wir mit einer echten Agrarwende und Fördermitteln für Landwirt*innen nur anhand ökologischer Kriterien einen unverzichtbaren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise und gegen das Artensterben hätten leisten können. Ich bin bestürzt, dass diese unmissverständliche Botschaft aus der Wissenschaft von CDU, SPD und FDP erneut ignoriert wird. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen muss die Agrarreform jetzt zur Chefinnensache machen und das Schlimmste verhindern. Ohne eine klimagerechte EU Agrarpolitik werden wir die Klimaziele verfehlen.

Gerade in Schleswig-Holstein wollen sich viele Landwirt*innen für Artenvielfalt und nachhaltige Landwirtschaft engagieren. 70 Prozent der Fläche des Landes werden landwirtschaftlich genutzt. Ihnen werden durch die Entscheidung Wettbewerbsnachteile auferlegt. Vor dem Hintergrund der Klimakrise, den Herausforderungen für unsere Landwirt*innen und dem Anstieg des Meeresspiegels sollten sich alle schleswig-holsteinischen Europaabgeordneten für die Interessen unseres Landes einsetzen. Ich fordere daher auch insbesondere meinen Kollegen Niclas Herbst auf, gegen den Vorschlag zur Agrarreform zu stimmen.

Klar ist, dass wir Grüne in Schleswig-Holstein und Europa trotzdem nicht aufgeben und weiter Stück für Stück für eine echte Agrarwende kämpfen.“