Aufnahme der Seeschifffahrt in den Emissionshandel: enorme Chance für Schleswig-Holstein

Pressemitteilung
Brüssel, 01.12.2022

Aufnahme der Seeschifffahrt in den Emissionshandel:
enorme Chance für Schleswig-Holstein

Das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und der Rat der Mitgliedstaaten haben sich in einem finalen Trilog auf neue Regeln im EU-Handel mit Emissionszertifikaten (ETS) geeinigt. Erstmals wird die internationale Seeschifffahrt in den Handel mit ETS-Zertifikaten aufgenommen.
In der bisher gültigen Verordnung waren nur Vorgaben zum Melden von Emissionsdaten festgelegt worden, jedoch keine konkreten Anreize zur Emissionsreduktion. Die EU-Mitgliedstaaten und das Europäische Parlament müssen das Verhandlungsergebnis Ende Dezember noch final annehmen, wobei jedoch mit breiter Unterstützung zu rechnen ist.
Bereits 2020 hatte eine Mehrheit der Europaabgeordneten die Ausweitung des ETS auf die Seeschifffahrt und die Verwendung der Einnahmen zur Dekarbonisierung der Schifffahrt und zum Schutz maritimer Lebensräume gefordert.

Dazu erklärt der schleswig-holsteinische Europaabgeordnete der Grünen, Rasmus Andresen:

“Die langen Verhandlungen haben sich gelohnt! Die Aufnahme der Seeschifffahrt in den Europäischen Emissionshandel war längst überfällig. Einzig in der Seeschifffahrt gab es bisher keine gesetzlichen Anreize für eine Emissionsreduktion, obwohl rund 3% der Treibhausgasemissionen auf diesen Verkehrssektor entfallen.

Vor allem freue ich mich, dass es endlich gelungen ist, einen Innovationsfonds zu vereinbaren, aus dem die Transformation zu einer nachhaltigen Schifffahrt sowie der Schutz der maritimen Lebensräume finanziert werden kann. Mit dem Fonds setzt die EU klare politische Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung für die Innovationsentwicklung.

Die Pariser Klimaziele werden wir nur mit einer Umstellung der Schifffahrtsbranche erreichen. Mit dem bereits vorhandenen Know-how und Kompetenzen ergeben sich enorme Chancen für die maritime Wirtschaft in Schleswig-Holstein. Unsere Region kann zu einem nationalen und internationalen Vorreiter der maritimen Transformation werden. Alle relevanten Akteur*innen sollten sich gemeinsam dafür einsetzen.”