08. Juli 2022

Banken-Klimastresstest: Klimarisiken werden nicht ernst genommen

EU-HaushaltPressemitteilung

Pressemitteilung Rasmus Andresen

Brüssel, 8.Juli 2022

Banken-Klimastresstest: Klimarisiken werden nicht ernst genommen

Die Europäische Zentralbank hat heute die Ergebnisse ihres Klimastresstests veröffentlicht: https://www.bankingsupervision.europa.eu/press/pr/date/2022/html/ssm.pr220708~565c38d18a.en.html

Rasmus Andresen, Sprecher der deutschen Grünen im Europaparlament, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen und Berichterstatter des europäischen Parlaments zum diesjährigen EZB-Berichts kommentiert:

„Die Ergebnisse des Klimastresstests zeigen deutlich, dass Banken die Klimarisiken nicht ausreichend ernstnehmen.

Dies ist ein großes Problem für Anleger*innen und alle Nutzer*innen von Bankdienstleistungen, da die Banken eines der dringendsten und schwerwiegendsten Risiken unserer Zeit nicht berücksichtigen: den Klimawandel. Dies wirkt sich auf die Sicherheit der Banken und der von ihnen verwalteten Gelder aus.

Die mangelnde Berücksichtigung des Klimarisikos durch die Banken stellt ein Problem für die gesamte Finanzstabilität dar, da die Banken nicht bereit sind, die Verluste im Falle von extremen Wetterereignissen zu tragen, während diese immer häufiger auftreten.

Die enttäuschenden Ergebnisse zeigen auch, dass ehrgeizige und konsequent durchgesetzte Rechtsvorschriften dringend erforderlich sind, da die Banken freiwillige Empfehlungen nicht ausreichend zu befolgen scheinen.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Banken endlich eigene Übergangspläne erstellen. Sie sollten auch die Übergangspläne ihrer Kund*innen genau überwachen, insbesondere jene, die in hohem Maße fossilbrennstoffintensiven Sektoren ausgesetzt sind.

Aufsichtsbehörden müssen ebenfalls alle ihre Instrumente einsetzen, um sicherzustellen, dass Banken Klimarisiken ernstnehmen.“