Der Weg zur emissionsfreien Schifffahrt ist noch weit
Am heutigen Mittwoch hat die EU Kommission ihr “Fit for 55” Paket zur Erreichung der EU-Klimaziele vorgestellt. Teil des Gesetzespakets, dass nach den Sommerpausen im Europäischen Parlament und im Rat verhandelt wird, sind auch Vorschläge, die die maritime Wirtschaft und Schifffahrt betreffen.
Mit der Einbeziehung der Schifffahrt in den Emissionshandel und dem Maritime Fuel Package (Schiffstreibstoff-Regulierung) zur Reduzierung der C02 Emissionen bei Schiffsantrieben werden auch erhebliche Änderungen auf die maritime Wirtschaft in Norddeutschland zukommen.
Der Grüne Europaabgeordnete für Schleswig Holstein, Rasmus Andresen, wird als zuständiger Grüner Abgeordneter im Industrieausschuss des Parlaments an der künftigen Schiffstreibstoff-Regulierung und im Haushaltsausschuss an der ETS Reform mitwirken:
“Endlich wird der Green Deal der EU-Kommission konkret. Wir Grüne haben aber erhebliche Zweifel, dass die heute vorgeschlagenen Maßnahmen ausreichen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Auf die Maritime Wirtschaft und Schifffahrtsindustrie kommen erhebliche Veränderungen zu. Wir Grüne sehen das als Chance für norddeutsche Werften und Reedereien gemeinsam mit der Wissenschaft und der Erneuerbaren Energiewirtschaft weltweit führend für emissionsfreie Schifffahrt zu werden.
Das Signal von heute ist klar:
Emissionsfreie Schifffahrt wird kommen. Die maritime Wirtschaft sollte sich rechtzeitig auf den Weg machen. Wer jetzt umsteuert wird als Gewinner vom Platz gehen und neue Arbeitsplätze in den Norden holen.
Wir begrüßen die Einbeziehung von Schifffahrt in den Emissionshandel. Um die maritime Wirtschaft mit der Umstellung aber nicht alleine zu lassen fordern wir einen Innovationsfonds, der innovative Antriebsformen und Projekte zur emissionsfreien Schifffahrt unterstützt. Die Vorschläge der EU Kommission hierzu sind sehr vage. Wir fordern sie auf diesen Fonds sinnvoll und konkret auszugestalten.
Die Pläne der Kommission setzen noch zu stark auf fossiles Erdgas und auf eine nicht nachhaltige Menge an zweifelhaften Biokraftstoffen. Wer jetzt noch auf fossile Kraftstoffe setzt, löst Fehlanreize aus. Wir brauchen einen klaren Ausstiegsplan aus fossilen Kraftstoffen.
Der Einsatz von Biokraftstoffen der ersten Generation und fossilem Gas sollte explizit aus dem Bereich der förderfähigen Kraftstoffe gestrichen werden. Außerdem sollte ein klarer Strafmechanismus bei Nichteinhaltung etabliert werden.
Die EU muss stärker auf wasserstoffbasierte Kraftstoffe oder alternative Antriebstoffe wie durch Windenergie setzen. Wir Grüne werden uns dafür stark machen, dass wir in der EU den Umstieg zur emissionsfreien Schifffahrt konsequent umsetzen.”