EU-Kommission enttäuscht bei Standards für Grüne Anleihen
Die EU-Kommission hat heute Vorschläge zu Standards für nachhaltige Finanzprodukte vorgelegt.
Rasmus Andresen, haushaltspolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament kommentiert:
„Die EU wird mit den Grünen Anleihen auf einen Schlag zum größten Klimafinanzierer der Welt. Dank des Drucks des Europäischen Parlaments ist dies möglich geworden.
Die Europäische Union hat jetzt die Möglichkeit bei der Klimafinanzierung auf den internationalen Finanzmärkten Standards für Grüne Anleihen zu setzen. Die EU Kommission verpasst aus unserer Sicht die Chance über das Bisherige hinauszugehen.
Es ist zwar grundsätzlich zu begrüßen, dass sich die EU-Kommission bei den Green Bonds Standards an der EU Taxonomie orientiert. Anders als bei der Taxonomie muss die EU Kommission sich aber nicht am kleinsten gemeinsamen Nenner mit den EU-Mitgliedsstaaten orientieren, sondern kann eigenständig Standards setzen.
Deshalb hätten wir uns gewünscht, dass klima- und umweltschädliche Investitionen in fossile Energie, Atom oder Teile der Forstwirtschaft ausgeschlossen werden.
Wir bedauern auch, dass die Anwendung für Grüne Anleihen zunächst auf freiwilliger Basis gelten sollen. Anstatt einheitliche Standards zu setzen, werden die Finanzmärkte für Grüne Anleihen unübersichtlich.
Die Green Bonds Standards müssen von Anfang an sitzen. Die EU Kommission wird bereits jetzt Grüne Anleihen ausgeben und nicht darauf warten bis die Regulierung oder die Taxonomie Verordnung überarbeitet in Kraft tritt.
Wir Grüne haben in den vergangenen Wochen darauf gedrungen, dass die Klima-Anleihen ihrem Namen gerecht werden müssen. Leider bleibt der Vorschlag hinter dem Möglichen zurück. “