Europaparlament fordert Beseitigung von Munition und Kampfmitteln aus der Ostsee
Am Montagabend, 26.4., hat das Europaparlament mit breiter Mehrheit eine Resolution beschlossen, die die EU-Kommission und betroffene Ostseeanrainer zum Handeln auffordert. Mindestens 50 000 Tonnen konventioneller und chemischer Waffen wurden seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in der Ostsee entsorgt. Konkret fordern die Europaabgeordneten, betroffene Gebiete zu finden und zu markieren, umweltfreundliche und effektive Maßnahmen zur Beseitigung des Materials vorzuschlagen, Informationskampagnen für die Menschen vor Ort aufzulegen und Notfallpläne für den Fall einer Umweltkatastrophe vorzubereiten.
Die Resolution finden Sie hier:
https://www.europarl.europa.eu/cmsdata/231413/Motion%20for%20a%20resolution%20Baltic%20SeaEN.pdf
Dazu sagt der schleswig-holsteinische Europaabgeordnete Rasmus Andresen:
„Munitionsaltlasten in unserer Ostsee sind eine große, meist unsichtbare Gefahr für die Umwelt und die Menschen in den Küstenregionen. Als Europaparlament haben wir jetzt die Initiative ergriffen, um eine Lösung für das Problem zu erarbeiten. Zu lange haben EU-Kommission und betroffene Mitgliedstaaten bisher die Augen vor dem Problem verschlossen.
Auch vor der Küsten Schleswig-Holsteins liegen große Mengen versenkter Munition und chemischer Kampfstoffe. Umweltminister Jan-Philipp Albrecht hat bereits die Initiative ergriffen und fordert wie wir Grüne im Europaparlament die Beseitigung der Munition. Bisher fehlt es dazu an der notwendigen Unterstützung aus Berlin und Brüssel. Wir erwarten jetzt, dass die EU-Kommission und die Bundesregierung aktiv werden und gemeinsam mit unseren Nachbarn im Ostseeraum über EU Programme und die nationalen Haushalte ausreichend Ressourcen bereitstellen.”