PE Wildmuschelfischerei in der Flensburger Förde
Zur aktuellen Situation, dass auf dänischer Seite der Flensburger Förde weiterhin Wildmuschelfischerei betrieben wird, sagt der Flensburger Europaabgeordnete Rasmus Andresen:
„Durch die Wildmuschelfischerei werden über Jahre gewachsene Ökosysteme innerhalb kürzester Zeit einfach zerstört. Die Folgen dieser Eingriffe lassen sich nicht von Landesgrenzen aufhalten. Die von dänischer Seite erteilte Genehmigung für eine weitere Fischerei hat weitreichende Auswirkungen auch für die Flensburger Innenförde. Aktuelle Aufnahmen belegen, dass irreparable Schäden entstehen. Dass diese Erkenntnisse sowie die Flensburger Diskussion um die Wildmuschelfischerei bei der dänischen Entscheidung offenbar keine Beachtung gefunden hat, ist äußerst bedauerlich.
Ein Weiter so können wir uns hier nicht erlauben und die dänische Genehmigung für die Wildmuschelfischerei sollte schnellstmöglich zurückgenommen werden.
Statt nur mit dem Zeigefinger auf Dänemark zu zeigen, müssen wir den Ostseeraum aber viel stärker auch als gemeinsame europäische Region begreifen und uns gemeinsam für den Schutz unserer Gewässer stark machen. Die Flensburger Förde ist ein einzigartiger Naturraum und absolut schützenswert. Alle Beteiligten auf beiden Seiten der Grenze sollten sich gemeinsam dafür einsetzen, einen Naturpark Flensburger Förde zu schaffen.“
Ellen Kittel, Vorsitzende der Grünen Ratsfraktion in Flensburg, ergänzt:
„Die Flensburger Förde ist ein einzigartiges und sensibles Ökosystem, das durch seinen geringen Wasseraustausch besonders empfindlich auf Eingriffe reagiert. Die Miesmuschelbänke in der Förde sind existenziell für das ökologische System: als Wasserfilter, als Lebensraum für Bodentiere und Jungfische, und als Nahrung für Tausende von Tauchvögeln.
Als Grüne haben wir uns, als die Diskussion bei uns in Flensburg anstand, intensiv für den Schutz dieses Ökosystems eingesetzt. Umso ernüchternder ist es zu sehen, dass nun trotzdem in unserer Förde nach Muscheln gefischt wird.
Die Stadt sollte schnellstmöglich mit unseren dänischen Nachbarn das Gespräch suchen. Zudem muss sich der Runde Tisch Flensburger Förde, der 2018 von der Flensburger Ratsversammlung beschlossen wurde und die dänischen Nachbarn und Umweltverbände umfassen sol, mit dieser Thematik befassen.“