Schleswig-Holstein kann mit Wasserstoffstrategie Vorreiter werden
Heute, am 12.06., beginnt in der EU-Kommission der interne Konsultationsprozess zum Wasserstoffstrategieplan der EU, der voraussichtlich Ende des Monats veröffentlicht werden soll.
Der schleswig-holsteinische Europaabgeordenete und Mitglied des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie, Rasmus Andresen kommentiert:
„Der politische Wille, die Wasserstofftechnologie europaweit voranzubringen, ist deutlich erkennbar. Die Bundesregierung hat ihre Strategie bereits veröffentlicht, die EU-Kommission sowie Schleswig-Holstein stecken mitten im Prozess. Bei aller Euphorie gilt es aber, im Detail genau hinzuschauen.
Schleswig Holstein hat mit seiner Wasserstoffstrategie die Chance, Green Deal Vorreiterregion zu werden. Aus Schleswig-Holstein heraus können mit EU-Mitteln Innovationen für Europa entstehen. Unser Land sollte bei der EU Kommission anklopfen und für unseren Standort werben. Auf europäischer Ebene muss zudem sichergestellt werden, dass die Entwicklung dieser Schlüsseltechnologie innerhalb Europas verwurzelt und gestärkt wird. Die jüngste Krise hat gezeigt, wie wichtig es ist, in zentralen Sektoren nicht zu sehr in globalen Abhängigkeiten zu stehen.
Die Förderung von Wasserstoff ist kein Selbstzweck, sondern Mittel auf dem Weg zu einer CO2-freien Industrie. Sämtliche Strategien und politischen Maßnahmen müssen wir vor diesem Hintergrund bewerten. Wir wollen ausschließlich Grünen Wasserstoff fördern, also Wasserstoff der vollständig mit Ökostrom produziert wurde. Da Schleswig-Holstein besonders in diesem Gebiet Vorreiter ist, wäre solch ein Förderungsfokus auch im eindeutigen Interesse der Region.
Die Einsparungspotentiale, die grüner Wasserstoff beim CO2-Austoss verspricht, können aber nur zum Tragen kommen, wenn ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien damit einhergeht, um den enormen Bedarf an Ökostrom zur Herstellung von Grünem Wasserstoff abzudecken.“