Neue Studie zu Rechtsstaatlichkeit und Corona: Corona-Maßnahmen zu Lasten von Demokratie und Grundrechten sind inakzeptabel
Terry Reintke, stellvertretende Vorsitzende der Grünen/EFA Fraktion und Mitglied im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres, kommentiert die Studie:
„Kurzzeitig müssen außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen werden, damit wir die Pandemie eindämmen und die Kontrolle über das Gesundheitssystem behalten. Die Maßnahmen dürfen aber nicht auf Kosten von Demokratie und Grundrechten gehen. Zahlreiche Notfallmaßnahmen der ersten Welle verstoßen gegen EU-Recht und nationales Recht. Am Anfang der Pandemie war die Situation noch unklar und schwer planbar, zukünftig müssen Politikerinnen und Politiker so entscheiden, dass sich diese Situation nicht wiederholt. Die Regierungen Ungarns und Polens missbrauchten Maßnahmen, um ihre Macht auszubauen und europäische Werte anzugreifen.
Regierungen, die für die Durchsetzung ihrer Interessen und Ideologen absichtlich gegen Gesetze verstoßen haben, müssen genauer unter die Lupe genommen werden. Die Änderung der ungarischen Verfassung und Verstöße gegen den Datenschutz durch die polnische Regierung sind nicht akzeptabel. Es ist auch nicht hinnehmbar, dass EU-Länder die Pandemie nutzen, um gegen internationales Recht zu verstoßen, das Asylrecht auszusetzen und Geflüchtete auf das Mittelmeer zurückdrängen.
Wir müssen auch die Trennung von Legislative und Exekutive in den Blick nehmen. Die Gewaltenteilung ist ein nicht verhandelbarer Teil eines europäischen Rechtsstaats. Parlamente sind die Herzkammern unserer Demokratie. Wir brauchen eine genaue Prüfung, welche Maßnahmen und Gesetze geändert werden müssen, um Klarheit in Grauzonen zu bringen und Gesetzeslücken zu schließen. Rechtsbrüche dürfen sich nicht wiederholen.“
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Die Studie steht hier zum Download bereit: