Unterstützung für LGBTI-Personen in der Ukraine und auf der Flucht

7. März 2022

Pressemitteilung

Brüssel, 7.3.2022

Unterstützung für LGBTI-Personen in der Ukraine und auf der Flucht

Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine hält an und die humanitäre Lage vor Ort verschlechtert sich. Viele ukrainische Bürger*innen flüchten in Nachbarländer, zum Beispiel nach Polen. Humanitäre Krisen treffen die vulnerablen Teile unserer Gesellschaft oft verstärkt. LGBTI-Personen brauchen jetzt unsere Unterstützung.

Rasmus Andresen, Abgeordneter des Europaparlaments und Mitglied der fraktionsübergreifenden Intergruppe LGBTI, kommentiert:

„ Die Hilfsbereitschaft in Europa ist erfreulicherweise groß. Viele Ukrainer*innen flüchten nach Polen, doch wir dürfen hier nicht vergessen, dass immer noch viele polnische Gemeinden sich als “LGBTI-freie Zone” erklärt haben. Hier besteht große Gefahr, dass LGBTI-Personen diskriminiert werden und es zu Übergriffen kommt. 2021 hat das EU-Parlament die EU zu einem Freiheitsraum für LGBTI-Personen erklärt. Es ist an der Zeit sich für den Schutz von LGBTI* auf der Flucht und in der Ukraine einzusetzen.

Dazu sollte gehören, dass die humanitären Hilfspakete aus der EU HIV-Medikamente und Hormonersatzmittel enthalten und insbesondere bei Trans-Personen darauf geachtet wird, dass die noch ausstehende Änderung des Geschlechts-Eintrags nicht zum Hindernis wird.

Trans-Personen laufen Gefahr, an Checkpoints abgewiesen zu werden oder keine humanitären Hilfeleistungen zu erhalten, wenn für die Ausgabe ein Ausweisdokument erforderlich ist. Trans-Frauen und nicht-binäre Personen, die (bei der Geburt) als „männlich“ registriert wurden, könnten von der Ukraine weiterhin als „Männer“ betrachtet werden und dürfen so als als potenzielle Rekruten die Ukraine nicht verlassen.

Bei der Verteilung von LGBTI* Personen auf der Flucht muss darauf geachtet werden, dass Sie in Staaten untergebracht werden, in denen ihre Recht geschützt werden und die Versorgung sichergestellt ist. LGBTI* sollten nicht in Staaten wie Polen, sondern beispielsweise bei uns in Deutschland aufgenommen werden. Die EU ist in der Pflicht sich der Lage von ukrainischen LGBTI* anzunehmen.“

Melden Sie sich gerne bei weiteren Fragen oder Interviewwünschen.

Kontakt: Lise Dotzer, lise.dotzer@la.europarl.europa.eu, +49 151 7055 3190