LGTBI*: Corona-Krise verschlimmert die Lebenssituation

16. Februar 2021

Heute hat der Dachverband für NGOs im Bereich LGTBI*-Rechte, ILGA-Europe, seinen Jahresbericht veröffentlicht. Der Bericht zeigt auf, wie während der Pandemie Missbrauch und Hassreden zugenommen haben. Oft mussten LGTBI* wieder zurück in ihre Familien ziehen, in denen sie nicht akzeptiert sind; Hilfsorganisationen können ihrer Arbeit im Lockdown nicht nach gehen; Regierungen beschränken zunehmend LGTBI* Menschenrechte.

Der Grüne EU-Abgeordnete Rasmus Andresen, Mitglied der fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe zu LGBTI-Rechten, kommentiert:

„LGBTI* sind von Covid stärker betroffen als die Mehrheitsgesellschaft. Durch die Lockdown-Regeln werden vielfältige Lebensentwürfe oftmals nicht berücksichtigt. Wer aufgrund seiner eigenen sexuellen Identität oder Sexualität ein angespanntes Verhältnis zu seiner Familie hat, hat unter dem Lockdown psychisch stark zu leiden.

Aber auch politisch nehmen Hass und Gewalt gegen LGBTI* in der EU wieder zu. Wir müssen hinschauen, wenn grundlegende Menschenrechte mit den Füßen getreten werden.

Die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung müssen deutlich mehr tun, um die Zivilgesellschaft in Staaten wie Polen zu unterstützen. 

Es ist beschämend, dass wir es zulassen, dass LGBTI* vor unserer Haustür um ihr Leben fürchten müssen.

Die LGBTI* Strategie und die Aufstockung der Mittel für Menschenrechts-NGOs sind ein guter erster Schritt. Wir erwarten, dass die Bundesregierung sich im Europäischen Rat dafür einsetzt, dass die LGBTI* Strategie der EU Kommission gestärkt wird.“

Den ILGA-Bericht finden Sie hier

Die EU LGTBI-Equality Strategie hier